Wärmewende bald auch in Burbach in Bürgerhand?

Rund 60 Burbacher Hauseigentümer/innen waren der Einladung der Gemeinde zum Klimaforum ins Bürgerhaus am 07. März gefolgt.

Sie nutzten die besondere Gelegenheit, sich umfangreich über die Möglichkeiten der Nahwärmeversorgung zu informieren. Nahwärme ist die gemeinsame Wärme- und Warmwasserversorgung mehrerer Gebäude mittels einer Heizzentrale und einem Rohrleitungsnetz. Idealerweise wird ein großer Teil des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Eine solche Verfahrensweise kann bei fachkundiger Planung und Betrieb u.a. viele ökologische Vorteile und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen.

Die Gemeinde Burbach möchte die Entwicklung bürgerschaftlich organisierter Energieprojekte auf ihrem Gemeindegebiet fördern. Klimamanagerin Carolin Vomhof-Kettner hatte für den Abend ein vielseitiges Programm zusammengestellt.

Zunächst wurde den glücklichen Gewinnern des RWE-Klimaschutzpreises durch Stephan Engelberth von RWE und Bürgermeister Christoph Ewers ein Preisgeld in Höhe von 500,00 € verliehen. Freuen konnten sich dieses Jahr die Fischereigenossenschaft Burbach und der Heimatverein „Alte Vogtei“ Burbach. Ziel der Fischereigenossenschaft ist der Aufbau eines der Größe und Beschaffenheit der Gewässer angepassten, artenreichen, heimischen Fischbestandes. Die Genossenschaft betreibt eine ökologisch orientierte Gewässerbewirtschaftung, indem sie u.a. Gewässer für heimische Fischarten und Kleinstlebewesen wieder durchgängig macht, und unterstützt naturkundliche Aktivitäten an Gewässern.

Der Heimatverein Burbach erhielt den Preis für das Sanierungsvorhaben des 1622/1628 erbauten denkmalgeschützten Hauses Herbig. Die Heizungsanlage wurde bereits umfangreich erneuert. Nun arbeitet man auf eine Innendämmung des Gebäudes hin. Durch das Maßnahmenpaket erhofft man sich eine Gaseinsparung von mindestens 35%.

Eine inspirierende Einführung in das Thema Nahwärme gab anschließend Hans-Jochen Henkel, Vorstandsvorsitzender der Bioenergiegenossenschaft Oberrosphe eG am Beispiel des eigenen Bürgerenergieprojektes. Den regionalen Bezug stellten dann Studierende des Studiengangs Erneuerbare Energien am Cologne Insitute for Renewable Energy der Technischen Hochschule Köln und ihr Betreuer Patrick Beuel her, indem sie detaillierte Einblicke in ihre Vorstudien gaben, in denen sie vier Gebiete in Burbach und Niederdresselndorf auf Eignung für Nahwärme untersucht hatten. Die Ergebnisse unterschieden sich zwar in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, aber es gab durchweg passable technische Varianten, sodass das Publikum motiviert wurde, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Der Tatendrang wurde auch durch den Vortrag von Dr. Katrin Gehles von der EnergieAgentur.NRW angespornt, der einen Überblick über verschiedene Organisationsformen von Bürgerenergieprojekten gab und durch viele gute Beispiele von Projekten aus NRW zur Nachahmung einlud. Die Gemeinde Burbach möchte die Bürgerinnen und Bürger durch weitere gemeinsame Veranstaltungen unterstützen. In Form von Workshops sollen noch offene Fragen gemeinsam mit lokalen Akteuren beantwortet werden, um möglicherweise das ein oder andere Projekt weiter zu entwickeln.